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„Runder Tisch Sicherheit“ in der Neckarstadt-West

Die subjektive Sicherheitslage hat sich im vergangenen Jahr verbessert.

Prävention hat sich bewährt.

Das Thema Sicherheit ist in der Neckarstadt-West ständiger Begleiter in Gesprächen und Diskussionen. Die gute Nachricht: Nach der repräsentativen Sicherheitsbefragung von Dezember 2022/Januar 2023 hat sich in der Bewertung der Befragten die Sicherheitslage gegenüber den Vorjahren erheblich verbessert.
„Es muss mit den Bemühungen weitergehen“, so der Tenor des Runden Tischs im Bürgerhaus der Neckarstadt Ende Mai. Denn die Befragung zeigt auch, dass vorbeugende Initiativen greifen. Es gibt aber auch ungelöste Themen: die ungenügende Sauberkeit im Stadtteil, die immer wieder kritisch angemerkt wird oder der teilweise respektlose Umgang.

Professor Dieter Hermann vom Kriminologischen Institut der Universität Heidelberg betreute die Befragung federführend. Er führte zunächst durch die Ergebnisse. Auch erläuterte er, wie stark subjektives Sicherheitsempfinden mit anderen Faktoren verknüpft ist – am Ende zählt die Gesamtbewertung der Lebensqualität. Interessant für die verschiedenen geladenen Gruppen (u.a. aus der Sozialarbeit, der GBG oder den Schulen) war die Rückmeldung: Befragte Personen, die sich nur selten in der Neckarstadt-West aufhalten, stufen den Stadtteil als wesentlich weniger sicher ein als deren Bewohner*innen. Die Neckarstadt-West – so lässt sich daraus schließen – ist mit Vorurteilen behaftet.

Hermann erläuterte auch Fragen, die zur Altersverteilung der Befragung gestellt wurden. Er versicherte, in der Bewertung von alt und jung gebe es nur geringfügige Abweichungen. Insgesamt bescheinigten der Leiter des Runden Tischs Klaus Eberle, (Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung) und Hermann den Neckarstädter*innen einen fairen Umgang mit den verschiedenen sozialen Gruppen. So sehen immer weniger Bewohner Jugendliche oder Migrant*innen als einen „Störfaktor“.

Hingegen werden rücksichtslose Autofahrer*innen nach wie vor als große Sicherheits-Gefährder angesehen. Die Furcht vor Kriminalität in der Neckarstadt-West gegenüber dem Bundestrend habe sich dagegen kontinuierlich von 39 Prozent auf 19 Prozent nach unten entwickelt.

Michael Müller, Leiter des Reviers Mannheim Neckarstadt, verzichtete bewusst auf zu viel Detail-Zahlen. Er berichtete, dass sich die statistischen Zahlen für Rohheitsdelikte, Diebstahl und Vermögensdelikte insgesamt wieder denen von vor der Coronazeit annäherten und somit auf dem Niveau der Vor-Pandemie-Jahre geblieben seien.

Am Ende war sich die Runde einig, dass bestehende Konzepte weiter ausgebaut werden müssen. In der Neckarstadt-West – so betonten Eberle und Markus Roeingh für den Stadtraumservice – sei die Präsenz der Mitarbeiter*innen des besonderen Ordnungsdienstes (BOD) ebenso wie des Stadtraumservices in der Neckarstadt-West extrem hoch und könne nicht weiter personell aufgestockt werden. Gleichzeitig versprachen die städtischen Vertreter einzelnen Extremfällen, wie denen von wild abgelagertem Sperrmüll, nachzugehen. Dafür seien Aufklärung, aber auch Konsequenzen für die Halter*innen notwendig. Eine Gemeinschaftsaufgabe also.

Hermann betonte, wie entscheidend die soziale Kontrolle auch für das Sicherheitsempfinden sei. Die Gesellschaft habe sich dabei enorm verändert. Zuletzt sprach er, ausgehend von der Datengrundlage, die Empfehlung aus, weiterhin folgende Punkte aktiv, ideenreich und informativ zu bearbeiten:

1) Die Eindämmung des Alkoholproblems auf öffentlichen Plätzen
2) Das Eingreifen gegen Respektlosigkeit im gegenseitigen Umgang (z.B. gegenüber Frauen)
3) Die Verbesserung des Erscheinungsbilds des Stadtteils (u.a. geprägt durch Schmutz und Müll)
4) Den Ausbau des Vertrauens in die Kommunalpolitik
5) Den Abbau der Vorurteile über die Neckarstadt-West (vor allem von Nicht-Neckarstädter*innen)