
Zubereiten, kleinschneiden, füttern – dieses Verständnis einer Pädagogik, die immer mehr als nur Fachstoff vermittelt, hat Harald Leber bis zu seinem Ruhestand im Juli vertreten. Diesem Verständnis wird auch sein Nachfolger, der frühere Konrektor Marc Wenning zusammen mit dem Kollegium folgen.
Rektor in einer Werkrealschule bedeutet Sozialarbeit
Viele Ehemalige werden den Neckarstädter Harald Leber weiterhin auf der Straße grüßen, erzählen, was aus ihnen geworden ist. Über ihre Ausbildung, über ihren Bachelor oder ihre Familie. Rektor in einer Werkrealschule heißt Sozialarbeit, Beratung zu allen Tageszeiten, Begleitung bei Behördengängen und vor allem dem Kolleg*innen den Rücken stärken. Marc Wenning wird auf diesem Fundament aufbauen.
Es braucht Zeit, Geduld und Verständnis
Die Humboldt-Werkrealschule mit 440 Schüler*innen ist „Schule ohne Rassismus“, hat für das Projekt „Service Learning“ den Jimmy-Carter eingeheimst und ein Buch veröffentlicht. „Liebe oder Leben“ hat den Schülermedienpreis des Landes Baden-Württemberg erhalten. Viele Lehrerinnen und Lehrer betreuen ihre Klassen von der 5. Klasse bis zum Abgang in der 10. Klasse. „Ich verstehe einen pubertierenden 7. Klässler besser, wenn ich ihn schon in der 5. Klasse gekannt habe“, beschrieb es Leber. Dort wo Bildung keine Selbstverständlichkeit ist, braucht es Zeit und Geduld sowie Verständnis, dass auch mal schlechte Tage dabei sind. Im Kollegium sind viele schon lange dabei. Die Schule steht geschlossen hinter der Forderung nach einem Ganztagesbetrieb.
Foto: Marc Wenning (links), Harald Leber (rechts)