
„Ein Archiv soll dort sein, wo die Menschen sind, mitten im Leben“, sagt Ulrich Nieß. Wie das MARCHIVUM am Archivplatz 1 in der Neckarstadt-West. Seit März 2018 haben sich rund 10.000 BesucherInnen in die Dauerausstellung „Typisch Mannheim!“ zur 400jährigen Stadtgeschichte eingelesen, eingedacht, eingehört – oder einfach mitgefühlt mit Schicksalen, mit Zeitzeugen oder Lebensweisen. Dank Multimedia kann hier jede und jeder etwas mitnehmen. Das dokumentiert auch das Gästebuch.
Die Neckarstädter sind stolz auf ihr MARCHIVUM. Prof. Dr. Ulrich Nieß ist überzeugt: „Wenn wir hier im Stadtteil ankommen, kommen wir in der gesamten Stadt an.“ Das gelinge mehr und mehr, wenn man auch gerne stärker noch die Menschen mit Migrationshintergrund ansprechen wolle. „Netzwerke brauchen Zeit“, so Nieß, der sich freut, dass auch im Freundeskreis des MARCHIVUM viele Neckarstädter vertreten sind.
Der in vielen Besucheraugen geglückte Bau steht als Zeichen für das Engagement der Stadt, die Wahl des Ortes als Bekenntnis zum städtischen Zusammenleben. Das MARCHIVUM ist eine Kultur- und Verwaltungseinrichtung, in der man sich wohlfühlen kann.
Der Historiker und Archivar Dr. Christian Groh kümmert sich mit seinem Team um Ausstellungen, Vorträge und Publikationen sowie die KZ-Gedenkstätte Sandhofen. Neben der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung, in der immer wieder neue Ansichten und Perspektiven Platz finden, ist derzeit im ersten Stock eine zweite Dauerausstellung zu sehen. Unter dem Namen „Was hat das mit mir zu tun?“ beleuchtet die multimediale Ausstellung die Mannheimer NS-Zeit. In einem Sonderbereich wird dort auch auf die Geschichte der über 50 Bunker in der Stadt eingegangen, die ab 1945 als Notwohnungen und dann als ABC-Schutzräume genutzt wurden. Eine Geschichte, die bis in die 90er Jahre eine Rolle spielt – und gerade vor dem Hintergrund des Ukrainekonflikts neue Aktualität gewinnt.
Mehr Informationen zu den Ausstellungen unter www.marchivum.de