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Als Stadtteil mit wechselvoller Geschichte war der Jungbusch als Mannheims Hafenviertel schon vieles: Quartier für Reeder, Kapitäne und Kaufleute, später dann Rotlichtbezirk und sozialer Brennpunkt. Seit einigen Jahren entwickeln sich die knapp 3 Quadratkilometer westlich der Innenstadt zum Szeneviertel für Kreative, Künstler*innen und Student*innen. Und zum hippen Ausgehviertel für die gesamte Region – mit allen Folgen, die das für die eingesessenen Bewohner*innen mit sich bringt. 

Szene am Verbindungskanal im Jungbusch

Panoramablick auf den Jungbusch: Am Ufer des Verbindungskanals befinden sich das Ensemble der Kauffmannmühle, die Galerie PORT25 und das Kreativwirtschaftszentrum C-HUB (v.l.n.r.)

Eine typische Entwicklung 

Im Jungbusch lässt sich eine Entwicklung beobachten, wie sie tausendfach in deutschen Städten geschieht: Die Wohnungen sind günstig, die Kreativen kommen, der Stadtteil wird attraktiver, der Wohnraum teurer. Im Rahmen von LOS vernetzen sich Akteure des Viertels in ersten Schritten mit dem Quartiermanagement und der Verwaltung, um diesen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen.

Das Zusammenleben im Fokus 

Die Fragen, die die aktuellen Veränderungen aufwerfen, werden ebenso tausendfach in deutschen Städten gestellt: Wie kann die rasante Entwicklung der Mietpreise gebremst werden, wie können die Bedürfnisse der Bewohner*innen und der Gastronom*innen in Einklang gebracht werden, wie können Kinder im sozial nach wie vor herausfordernden Stadtteil ihre gerechte Chance auf Bildung bekommen? Die Monitoring-Gruppe Jungbusch stellt sich diesen Fragen: Neben Petar Drakul, dem persönlichen Referenten des Oberbürgermeisters und Co-Leiter der LOS Steuerungsgruppe, und Michael Scheuermann, dem Quartiermanager des Jungbusch, sind hier die breiten Interessen des Viertels vertreten: Bewohner*innen, Gastronom*innen, Hauseigentümer*innen, Kreative und Politik arbeiten mit für den Jungbusch. 

Ein großer Meilenstein

Die Monitoring-Gruppe hat ein gemeinschaftlich erarbeitetes Regelwerk vorgelegt, das die Eckpunkte für ein besseres Zusammenleben absteckt: die Jungbuschvereinbarung. Weitere punktuelle Interventionen – beispielsweise durch die GBG, die sich verstärkt auf dem Wohnungsmarkt engagiert – werden folgen. Ziel ist aller Anstrengungen ist und bleibt, die Interessen der vielfältigen Bewohnerschaft mit denen der progressiven Kreativszene, der Bar- und Kneipenbetreiber und den zuziehenden Nachbar*innen in Balance zu halten, damit der Jungbusch ein lebenswertes, urbanes Quartier für alle Beteiligten bleibt.