
Das Projekt Cultural Challenge an der Marie-Curie-Realschule hat eine lange Tradition. Und zu jeder Projektarbeit gehört auch die Sichtbarkeit, das Lob der Zuhörenden und Betrachtenden. Im Stadthaus in N1 waren die Vitrinen letztes Jahr für kurze Zeit ein Ort für ausgewählte Exponate der beiden Projektgruppen: „Zoom-in“ und „Alles Zufall“. Eine Präsentation der Leistungen und der Professionalität, die entsteht, wenn alle mitziehen und Profis der Kunstszene anleiten.
Cultural Challenge ist das Markenzeichen der Marie-Curie-Realschule. Jede Schülerin und jeder Schüler der Klassenstufe 8 ist seit nunmehr zehn Jahren bei einem Projekt dabei. Die Themen entstehen kollektiv, die Arbeiten sind Bilder, Collagen, Töne und Musik oder Fotos und Videos oder am eindrucksvollsten in Kombination. Und so legt die Marie-Curie-Realschule jedes Jahr mit den 8. Klassen Zeugnis davon ab, dass viele Köche eben nicht den Brei verderben, sondern Kreativität in Top-Qualität erzeugen.
Richtete das Projekt „Zoom-in“ eher den Blick ins nahe Umfeld, in die Ecken der Neckarstadt, die augenfällig für die Schülerinnen und Schüler waren, so widmete sich „Alles Zufall“ dem Prinzip des zufälligen Entstehens zum Beispiel einer Papierskulptur, die ihre Formung durch den Gang über eine Matratze erhielt oder scheinbar zufällig aufgelesene Metall- oder Holzteile, farbig angeordnet zu einem Bild kombiniert.
Die Ecken der Neckarstadt zoomte eine Gruppe, in dem sie im Video bewegende Momente inszenierte oder einfach nur festhielt und das ganze im Beatlabor mit Ton unterlegte. Im 9-minütigen Film dürfte manch Neckarstädter*in das Situative erkannt haben. Der Film ist auch ein Dokument, das zeigt wie viel Kultur im Alltag steckt. Anders näherten sich die Schüler*innen der inszenierten Fotografie, in der kleine Figuren eine fotografische Momentaufnahme beleben und gleichzeitig verfremden. Teil der Arbeiten ist zudem das im Schulhof entstandene Graffiti, das Logo der Schule, und dauerhaft von außen sichtbar.
Die Kulturschaffenden von „Zoom-in“ und „Alles Zufall“ blicken in diesem Jahr zurück auf ihre Projekte: wie Zain Mehmood (10a), der Bilder für alles Zufall mitgestaltete, oder Burak Bahnaci (9c), der im Beatlab dabei war. Am Ende der Schulzeit werden alle Schüler*innen sagen können, ‚hier an diesem Kunstwerk habe ich mitgearbeitet‘. Den Arbeitsnachweis im Katalog gab es als Geschenk.
Die Nachhaltigkeit von Cultural Challenge funktioniert nur durch das langjährige Engagement und Dabeibleiben. Namentlich gewährleisten das die beiden Lehrer für Kunstunterricht Jens Vogel und Markus Herrmann. Beteiligt waren bei den Projekten 2020 bis 2022 die Künstler Hallil Kacemer und Judith Denkberg de Gvirtz sowie Anke Krause vom Interkulturellen Bildungszentrum.