Es ist Sommer, endlich Zeit zum Chillen und Feiern im Freien: Beim Jugendfestival Fountain of Youth (FOY) gab es am 23.07.2022 vor allem Freiraum für Bewegung, Musik und Kreativität. Für die rund 2.000 Besucher*innen war es bei einem vielfältigen Angebot ein leichtes mitzumachen.

Maßstäbe gesetzt
Vielfalt braucht viele Ideengeber*innen und noch mehr Mitstreiter*innen und Helfer*innen. Die Veranstalter*innen der Jugendförderung Mannheim, federführend Nadine Schantz und Nikolas Häfner im Bunde mit den Kooperationspartnern Stadtjugendring, POW e.V. (ALTER und Oase), Alte Feuerwache und Nationaltheater, besetzten fast alle Themen der Jugendszene und setzten Maßstäbe für weitere Aktionen.
„‘Fountain of Youth‘ ist ein gelungenes Festival und verdient eine Weiterentwicklung“, sagte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Er sprach der Gruppe der Jugendlichen seinen besonderen Respekt aus. Der Gruppe, die in der Pandemie teilweise aus dem Blick geraten sei, „gerade aber in der Pandemiezeit sehr viel Verantwortungsbewusstsein und zugleich die Bereitschaft zum Verzicht auf geliebte Aktivitäten zum Schutz ihrer Großeltern zum Beispiel“ gezeigt habe.
Was geboten war
„Es ist dein Leben, mach was draus…“, dieser Textteil des Poetry-Slam-Gewinners Leander Bauer kann programmatisch dafür stehen, was am vergangenen Samstag rund um den Alten Messplatz abging. Es wurde gefeiert, gerockt, mitgefiebert – es war ein Fest für Jugendliche von Jugendlichen. Beim Pingpong-Wettbewerb des Heidelberger Pingpong Social Club gewannen die „Glorreichen Zwei“ am frühen Abend das Finale. Auf der Bühne am Alten Messplatz wechselten sich Tanzeinlagen des Jugendhauses Erlenhof und kurze kraftvolle Musikeinlagen ab. Vor der Alten Feuerwache machten es sich Musikfans in den Liegestühlen bequem, später dann bei den Top Acts direkt in der Feuerwache.
An Infoständen wurden Gruppenfotos gemacht, konnten die Besucher*innen über Jugendarbeit und -angebote des Stadtjugendrings Mannheim e.V. mehr erfahren. Bis zu 100 Einsteiger*innen ließen sich Kniffe zeigen, wie eine Spraydose, richtig eingesetzt, an der Wand in ästhetischen Motiven und Knallfarben wirkt.
Und auf der Neckarwiese fanden Artistik, Tanz und Sport ihren Raum. Mitmachen fiel leicht, auch weil Anna Müller, Streetworkerin der Jugendförderung, gemeinsam mit Celal Ucar, Leiter der Tanzschule Mannheim Groove68 in der Industriestraße, für Icebreaker-Einlagen sorgte. Gegen Abend gab es den angekündigten Hip-Hop-Workshop, angeleitet von der in der Szene renommierten Frankfurterin Junma (Deja vue).
Plätze erobern
Den öffentlichen Raum erobern oder auch zurückerobern, das ist vielen Menschen in der Stadt ein Anliegen. Ob nun für sich, „um den Kopf freizubekommen“, wie es der Skater Fabian Weiss sagt, der mit den neuen Hindernissen auf dem Parcours auf dem Alten Messplatz zufrieden ist − oder auch als Gruppe oder Fanclub: An diesem Tag zeigten viele Akteur*innen, wie dieses Erobern urbaner Räume in Vielfalt und Kreativität funktionieren kann.