
Es hat geklopft: An der Tür fragt einer „Wollen Sie auch einen Muffin?“ Andreas Baudisch, Leiter der Humboldt-Grundschule, gratuliert und greift zu. Der Schüler hat Geburtstag. Er ist zwölf geworden. Er hat auch den Rektor bedacht. Eine Geste, die das ausdrückt, was Baudisch so schätzt: Dankbarkeit, Miteinander – Schule mit Kopf, Herz und Hand.
Verpflichtendes Angebot im Ganztag nötig
Sorgen macht ihm die zunehmende Zahl der Schüler*innen, die eine sehr geringe Lernbereitschaft mitbringen. Für eine vier-zügige Ganztagsschule haben die Humboldt-Lehrer geschlossen gekämpft. Sie wird kommen. „Das wird für alle anstrengend, aber die Schüler*innen benötigen ein verpflichtendes Angebot auch im Ganztag“, sagt Baudisch.
Seit 8. August 2008 ist Baudisch Schulleiter und war zuvor Konrektor an der Humboldt-Grundschule. Nach einer Station in Feudenheim war die Humboldtschule in der Neckarstadt seine Wunschschule. „Wir mit unseren 21 Lehrer*innen müssen uns um vieles kümmern, was anderenorts selbstverständlich ist, wie Gänge zur Sozialberatung, aber auch Museumsbesuche oder den Besuch im Kinder- und Jugendtheater Schnawwl“. Deshalb findet Baudisch das MAUS-Projekt so gut, ein Programm, das von der Stadt jetzt im zweiten Jahr Kooperationen von Schule und städtischen Einrichtungen unterstützt. „Mir ist bewusst, dass insgesamt viel Geld in die Neckarstadt fließt“, sagt der Pädagoge. „Unsere Schüler*innen brauchen es und haben es verdient.“