
Das Community Art Center in der Mittelstraße 17 erlaubt den Blick auch für Passanten. Zum Reinschauen gibt es viele gute Anlässe. Vor zehn Jahren im Mai gegründet, stehen die von der Stadt Mannheim, der Freudenberg Stiftung und zahlreichen anderen Stiftungen finanzierten Räume des Vereins Künstlern und alle denen offen, die sich in der Stadt und im Stadtteil engagieren – mit Projekten, neuen Ideen, Kooperationen. Der Anspruch, Begegnungen zu schaffen, ist Teil der Vereinsstatuten. „Und dazu gehört auch“, sagt Annette Dorothea Weber, die Gründerin des Zentrums, „auf die Menschen zuzugehen, und nicht nur darauf zu setzen‚ die Leute werden schon kommen‘.“
Abseits von Sprache ins Gespräch kommen
Weber hat sich schon während ihrer Ausbildung am Nationaltheater zur Regieassistentin und Regisseurin dem spartenübergreifenden Kunstgedanken verschrieben, vor allem jedoch der demokratischen Stadtgesellschaft. „Ich möchte zur Wirksamkeit der Kunst beitragen und damit die Welt ein bisschen besser machen.“
Besonders am Herzen liegen dem vierköpfigen Team in der Mittelstraße Kinder und Jugendliche. Einmal im Monat unterhalten die zwei Clowns Frau Schnick und Herr Schnack Kindergarten- und Grundschulkinder. Geschichten der Kinder in Cartoons umgesetzt. Der Blickwinkel durch die Linse in den Stadtteil, musikalische Experimente, stets auf Tuchfühlung mit den Menschen vor Ort – dies alles folgt seit vielen Jahren dem Konzept, abseits der Sprache in anderen Ausdrucksformen den Nachbarn entgegenzukommen, sie mitzunehmen und ihnen eine Stimme zu verleihen.
Beispiele sind das „Klanglabor im Frühsommer“, wo Grundschul-Mädchen von Campus in den Räumen des CommunityartCenter jeden Dienstag unter Anleitung des Musikers Volker Hartmann-Langenfelder für eine Stunde mit Tönen experimentierten. Oder die Aktion des Künstlerduos Illig & Illig. Sie waren im Sommer im Stadtteil mit einer fahrbaren Insel unterwegs und luden die Bewohner*innen ein zu erzählen, wie sie es sich schön machen. Eine Einladung, die Tür zu öffnen und sich heraus zu denken. Die Vernissage mit den Ergebnissen ist am 27.10.22 um 19 Uhr.
Die Pandemiepause hat wieder neue Kräfte freigesetzt mit vielen Möglichkeiten, im Stadtteil unterwegs zu sein. „Wir müssen reden, wir brauchen die Begegnung“, ist Weber überzeugt. Und fügt noch den Wunsch hinzu: „Mit der Neckarstadt müssen wir Geduld haben, die Dinge auf den Weg zu bringen; das geht nicht alles von heute auf morgen.“
Weitere Infos und Kontakt unter: www.communityartcenter-mannheim.de