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Bloomberg-Projekt

Spielplatz Elfenstraße geht voran

Kinder verwandelten unter Anleitung die graue Wand in eine freundliche Wiese.

Im Bezirksbeirat lobte Petar Drakul, persönlicher Referent des Oberbürgermeisters, das Engagement der neuen Quartiermanagerin Jennifer Pohl in der Elfenstraße. Denn von Anbeginn im Juli 2022 bis jetzt gab es etliche emotionale Diskussionsrunden, in denen sich die Beteiligten zu Wort meldeten und ihre Interessen einbrachten. „Bürgerbeteiligung heißt auch die vorgebrachten Interessen auszubalancieren“, sagt Jennifer Pohl, die seit Oktober letzten Jahres im Projekt in die Prozesssteuerung eingestiegen ist.

Auch wenn es immer wieder der Kompromisse bedarf, sind sich alle einig: Die Wertigkeit des Areals ist schon heute sichtbar. „Es ist schön, zuzuschauen, wie aus dem einst vernachlässigten Areal etwas Neues entsteht,“ freut sich Pohl. Das ist der sich verändernde Spielplatz. Das sind die durch Holzbänke ersetzten Betonbänke. Und allmählich wird es der Jahreszeit angemessen grüner. Ein Nutzgarten ist geplant. Die neuen Spielgeräte und die Tischtennisplatte werden bereits genutzt.

Nicht alle Vorschläge von Anlieger*innen und Nutzer*innen des Areals, vor allem des Spielplatzes, können umgesetzt werden. Am Ende soll ein guter Kompromiss zwischen Ruhebedürfnis der Anlieger*innen und Auspowerbedürfnis der Kinder und Jugendlichen gefunden werden. Denn wie überall in städtischen Quartieren, ist der Platz begrenzt.

Bloomberg/Harvard ist der Ansatz, den ein achtköpfiges Gremium mit aus New York in die Elfenstraße in der Neckarstadt getragen hat. Eine Aufforderung an die Bürger*innen sich in ihr Quartier einzumischen und Verantwortung dafür zu übernehmen. Für Maximalforderungen ist hier kein Platz, sehr wohl aber für das „Streiten“ um den öffentlichen Raum und wie dieser zu nutzen sei.

„Ein Prozess, der Ausdauer und Geduld braucht, der sich aber auf alle Fälle für alle Beteiligten lohnt, sowohl für die Bürger*innen als auch für die Mitarbeitenden aus der Stadtverwaltung“, sagt Dr. Liane Schmitt, eine der Projektverantwortlichen. Im Übrigen ist das eines der Erkenntnisse des New Yorker Workshops: einen langen Atem braucht es immer, wenn sich viele Bürger*innen einbringen. Das gilt auch für die Umsetzung. Viele Facheinheiten sind in der Elfenstraße mit gefordert, und auch die müssen lernen die Taktung der Nachbareinheit zu berücksichtigen.

Drum ist auch die Koordination im Quartiermanagement als Stelle wichtig, wo die Fäden zusammenlaufen. Jetzt wird erst einmal die Erde für den Rasen aufgeschichtet und es stehen weitere Entscheidungsrunden mit den Bürger*innen an. „Denn Beteiligung ist eine dauerhafte Aufgabe, damit das Areal eine lebendige Entwicklung nimmt“, ist Pohl überzeugt.

Gemeinsamkeit bringt Farbe in den Stadtteil und ist eigentlich gar nicht so schwer. Dies zeigten auch die Kinder, die künstlerisch angeleitet, die graue Wand hin zur orthodoxen Kirche in eine freundliche Wiese verwandelten.

In Kürze wird es ein weiteres Treffen geben, mit – so hofft Pohl – besserer Beteiligung als im Januar 2023.

Was ist eigentlich die Bloomberg Harvard City Leadership Initiative?
Die Bloomberg Harvard City Leadership Initiative ist das Flaggschiffprogramm des neu gegründeten Bloomberg Center for Cities an der Harvard University und eine Zusammenarbeit zwischen der Harvard Kennedy School, Harvard Business School und Bloomberg Philanthropies, um Bürgermeister und hochrangige städtische Angestellte in die Lage zu versetzen, die komplexen Herausforderungen in ihren Städten anzugehen und die Lebensqualität ihrer Einwohner zu verbessern. Die im Jahr 2017 gestartete Initiative hat mittlerweile mit 400 Bürgermeister*innen und 1.300 hochrangigen Stadtbeamt*innen in 478 Städten weltweit zusammengearbeitet. Die Initiative hat dabei auch entsprechende Forschung vorangetrieben und neue Methoden und Lernmöglichkeiten entwickelt, um Stadtverantwortliche bei der Lösung realer Probleme zu unterstützen. Weitere Informationen auf der Website der Bloomberg Harvard City Leadership Initiative: Bloomberg Harvard City Leadership Initiative.

Foto: Graffitiaktion der Kinder in der Elfenstraße (©Anna Müller)