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Bezirksbeirat Neckarstadt-West

Bericht aus der Februar-Sitzung

Projekt OASE auf der Fläche von ALTER

Der Bogen im Bezirksbeirat war breit gespannt. Stadtrat Reinhold Götz steuerte durch eine gut gefüllte Tagesordnung, die von den Vorhaben der Lokalen Stadterneuerung (LOS) und der Entwicklung des Quartiers bis zu einem Bericht über die ehrenamtlich getragene Einrichtung „Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung“ beinhaltete. Besonders zum Punkt Städtebauliche Erhaltungssatzung für ein ausgewiesenes Gebiet in der Neckarstadt-West gab es bei den Bezirksbeiräten Nachfragebedarf. Dennoch wurde die Satzung, die den baulichen Erhalt des Stadtteilbildes schützen soll, mehrheitlich unterstützt.

Achim Judt, Geschäftsführer der MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH, stellte die LOS-Fortschritte vor. Zum einen die bei der geplanten Neugestaltung des Neckarvorlandes. In die Planungen würden derzeit die Bürgervorschläge- und -einwände eingearbeitet: Der Planungsentwurf soll im Juni vorgestellt werden. Auch danach solle es nochmals eine Beteiligung der Bürger*innen vor Ort geben. Start für die Umgestaltung ist 2024.

Im letzten Jahr von ALTER (ein Teil des Platzes ist künftig durch den Neubau des Forums der Deutschen Sprache belegt) wird „ein politischer Sommer“ das Geschehen auf dem Platz prägen, ein Beitrag zur Demokratisierung, auch vor dem Hintergrund der anstehenden OB-Wahlen. Derzeit werde für den noch nicht fertigen, aber schon sichtbaren Pavillon auf der Fläche von ALTER ein Programm erarbeitet, welches das Projekt OASE ab April anbieten wird. „ALTER soll zudem nicht abgelöst werden oder durch das OASE-Angebot ersetzt werden, sondern auf eine kleinere Fläche umziehen und die Arbeit fortsetzen“, ergänzte Judt auf die Nachfrage von Bezirksbeirat Roland Schuster, die Linke.

Gute Nachrichten überbrachte Judt für das schon länger leerstehende Platzhaus, das ab Februar neu vermietet ist und im Juni/Juli eröffnen soll. Details wird die GBG in Kürze bekanntgeben. Auch der Neumarkt verändert sich. Allerdings sei die Möblierung für den Schattenhain am Neumarkt durch Lieferengpässe in Zeitverzug. Mit der Teilüberdachung des Spielplatzes für mehr Schatten im Kleinkinderbereich wird im Mai gerechnet.

Mit dem Ankauf der Langstraße 41A und der Riedfeldstraße 24A unterstützt die GBG weiterhin das Ziel, Liegenschaften der Neckarstadt dem Stadtteil angemessen und zur Stabilisierung des Mietniveaus zu nutzen. Immerhin habe die GBG inzwischen eine deutlich zweistellige Millionensumme investiert mit 25 Liegenschaften, wie Reinhold Götz nochmal summierte.

Petar Drakul, Referent des Oberbürgermeisters, berichtete zum Status der Umgestaltung der Elfenstraße, basierend auf den Vorschlägen der Bewohner*innen. Dort werde demnächst die geplante Grünfläche aufgeschüttet. Holzbänke und die Tischtennisplatte seien bereits eingerichtet. Und auch die Umsäumung der verkehrsberuhigten Zone gehe voran. Drakul dankte der neuen Quartiermanagerin Jennifer Pohl für ihren Einsatz in der Elfenstraße, die sich federführend um das Projekt kümmert.

Mehr Sichtbarkeit im Quartier bekommen Ende März die Mitarbeiter*innen des Quartiermanagements. Sie ziehen von der Adresse Altes Volksbad, Mittelstraße 42, in die Mittelstraße 88 um und rücken damit stärker ins Herz des Quartiers.

An der Adresse Riedfeldstraße 44 zieht im Frühjahr die Fahrradwerkstatt von „Chance Bürgerservice Mannheim gGmbh“ für fünf Jahre ein. Später soll dort eine Kindertagesstätte entstehen. Die Mitarbeiter*innen der Werkstatt nehmen dort ein Qualifizierungsangebot für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderung wahr.

Über das Angebot und das Konzept eines Kiosks an der Dammstraße, der schon mehrfach Thema im Bezirksbeirat war, werde nochmals neu überlegt, erklärte Drakul. Der Entwurf des jetzigen Interessenten sei zu teuer. Auch setze die Stadt mehr auf ein einheitliches Konzept der Kioskgestaltung. Bezirksbeirat Felix Schmedt, Grüne, wünschte sich beim Thema Kiosk „eine bessere Kommunikation“, auch dann, wenn ein Konzept wieder verändert werde, was ja durchaus sinnvoll sein könne.

„Für die schon länger nicht besetzte Leitung des Bildungsprojektes Campus Neckarstadt-West ist eine Nachfolge in Sicht“, berichtete Judt. Die Bewerbungsgespräche mit mehreren Interessent*innen laufen gerade. Zudem wird durch eine großzügige Stiftungssumme das Bewegungsangebot für Kinder und Jugendliche des Campus-Projektes auf den Erlenhofsportplatz ausgeweitet.

Die im Folgenden von Architektin Angelika Schmitt (Fachbereich 61) vorgestellte städtebauliche Erhaltungssatzung, die auf ein einheitliches Fassadenbild in der Blockrandbebauung der Neckarstadt abzielt, provozierte etliche Fragen, auch kritische. Zum Beispiel, was mit der geforderten Milieuschutzsatzung für die Neckarstadt nun werde, und wie dafür der zeitliche Rahmen aussehe (Bezirksbeirat Yannick Lennard Songo, die Linke). Auch die Reichweite einer Förderung durch die Klimaschutzagentur bedurfte weiterer Erläuterungen durch die ebenfalls anwesenden Mitarbeiter*innen der Klimaschutzagentur.
„Milieuschutzsatzung und bauliche Erhaltungssatzung“ schließen sich nicht aus“, bekräftigte Reinhold Götz. Am Ende votierten die Bezirksbeiräte für die Umsetzung der städtebaulichen Erhaltungssatzung in der Neckarstadt-West.

Der letzte Tagesordnungspunkt war dem Angebot „Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung“ gewidmet. Die von Koordinatorin Jasmin Zart vorgetragene Bilanz der seit 2014 bestehenden Einrichtung in der Zehntstraße 32, den Räumen von Herz-Jesu, ist ein eindrucksvolles Beispiel für ehrenamtliche getragene und gezielte Hilfe.

Da auch immer wieder nach den weiteren Vorhaben für leerstehende Gebäude zum Beispiel in der Mittelstraße gefragt wurde, schlug Götz vor, dies als Punkt für die nächste Bezirksbeirats-Sitzung mit aufzunehmen. Diese ist am 14. Juni 2023.